Vermögensteuer mit folgenschweren Dominoeffekt
SPD, Grüne und Linke fordern die Wiedereinführung einer Vermögensteuer. Dann erwartet die Wirtschaft aber einen folgenschweren Dominoeffekt. Denn eine Vermögensteuer zerfrisst die Substanz der Betriebe. Das Vermögen der Familienunternehmer und Familienunternehmerinnen ist im Betriebsvermögen gebunden – in Geräte, Patenten oder Produktionshallen. Das heißt: Um eine Vermögensteuer zu zahlen, bleibt weniger bis gar nichts für Investitionen, neue Arbeitsplätze, Klimaschutzmaßnahmen, Innovationen und vieles mehr. Für uns ist klar: Vermögensteuer ist #Mittelstandsbremse – und: Sie trifft alle.
Vermögensteuer
Intertemporale Freiheitssicherung
Zu den Folgen der Klimaschutzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts für die Sozialversicherungen und die Staatsverschuldung
Mit dem Gutachten Prof. Gregor Kirchhofs „Intertemporale Freiheitssicherung - Zu den Folgen der Klimaschutzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts für die Sozialversicherungen und die Staatsverschuldung“ reagiert die Wissenschaft auf die sog. „Klimaschutzentscheidung“ des BVerfG . Kirchhof legt mit seiner Arbeit dar, dass das Nachhaltigkeitsgebot aus der genannten Grundsatzentscheidung auch in den Bereichen Soziale Sicherungssysteme und Haushaltspolitik voll zum Tragen kommt. Das neu herausgearbeitete grundrechtartige Recht auf Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit auch auf den großen Feldern der öffentlichen Finanzen ist auch justiziabel, es lässt sich ab sofort einklagen. Darin liegt ein großer Schritt in Richtung auf mehr Nachhaltigkeit in sämtlichen öffentlich-rechtlichen Haushalten.
Vermögensteuer
Vermögensteuer – Gefahr für den deutschen Mittelstand
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Wirtschaft im Land stark getroffen. Es gilt jetzt, aus dieser Krise herauszuwachsen, um so die anstehenden Herausforderungen des Klimaschutzes und der Digitalisierung zu bewerkstelligen. Wer jetzt die Vermögensteuer (oder Vermögensabgabe) hervorholen will, verkennt oder unterschätzt die verheerenden Auswirkungen auf die Krisenresistenz der Betriebe. Denn gerade in Deutschland sind große Teile des so potentiell versteuerbaren Vermögens betrieblich gebunden: In Familienbetrieben, die 60 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und 80 Prozent der Ausbildungsplätze stellen. Wer das besteuern will, gefährdet Investitionsprojekte in Klimaschutz und Digitalisierung, Arbeitsplätze und die Krisenresistenz der Zukunft.
Vermögensteuer
Studie: Familienunternehmer und Ludwig-Erhard-Stiftung kritisieren Eingriffe in das Eigentum
Welche Rolle schreiben die Parteien dem Privateigentum zu? Eine Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) im Auftrag der Ludwig-Erhard-Stiftung und des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER kommt zu dem Ergebnis: Keine besonders große! Dem Schutz des privaten bzw. betrieblichen Eigentums wird gegenwärtig keine hohe Priorität eingeräumt. Es ist weitreichenden Ein- und Angriffen ausgesetzt. Dabei gibt es zwischen den Parteien allerdings erhebliche Unterschiede im Ausmaß der Beschränkungen des Eigentums. Untersucht wurden fünf Politikfelder: Steuer- und Finanzpolitik, Wohnungspolitik, Klimapolitik, Unternehmenspolitik sowie der Umgang mit geistigem Eigentum.
„Mit Blick auf künftige Krisen und mit Blick auf den Klimaschutz ist es geradezu grotesk, mitten in die größte Wirtschaftskrise seit der Gründung der Bundesrepublik Substanzbesteuerungen wie die Vermögensteuer zu planen.“
Vermögensteuer
Vermögensteuer in den Wahlprogrammen 2021
Die Vermögensteuer ist in aller Munde, aber was fordern die Parteien konkret? So viel vorweg: Im Vergleich zu 2013 bewegen sich die Konzepte für eine Reaktivierung der Vermögensteuer oder Vermögensabgabe im Unklaren. Die genaue Ausgestaltung scheinen die Parteien in diesem Wahlkampf auf die Zeit von Sondierungs- und Koalitionsverhandlungen verschieben zu wollen.
Wie erwartet bleiben CDU/CSU ihrer Linie treu. Einer Vermögensteuer oder –abgabe erteilen die Unions-Parteien eine klare Absage. Um es mit den Worten des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder bei den Familienunternehmer-Tagen 2021 zu sagen: „Never.“
Nach 3,5 Jahren SPD im Finanzministerium ist man als Unternehmer Kummer im Bereich der Steuerpolitik gewohnt. In dem als „Zukunftsprogramm“ getauften Aufschlag zur Bundestagswahl 2021 lässt sich nun erahnen, was von weiteren vier Jahren SPD in der Regierung zu erwarten ist. Mehr als eine bloße Ahnung vermittelt das Programm indes nicht – dafür sind die Vorschläge zu unkonkret. Unter dem Deckmantel von „Steuergerechtigkeit“ werden Forderungen aufgestellt, die sich nur im Detail von denen unterscheiden, die im Grünen-Wahlprogramm zu finden sind.
- Vermögensteuer / Vermögensabgabe: Vermögensteuer
- Steuersatz: 1 Prozent
- Bemessungsgrundlage: unklar - „sehr hohe Vermögen“
- Freibeträge: unklar - „hohe persönliche Freibeträge“
- Sonstiges: Die SPD verspricht sicher zu stellen, dass mit der Vermögensteuer keine Arbeitsplätze gefährdet und die Grundlage von Betrieben verschont werden wird. Die Einnahmen sollen die Finanzkraft der Bundesländer verbessern. In einem Beschluss der Partei aus 2019 war der Plan bereits konkreter ausformuliert. Demnach verstehen die Sozialdemokraten unter einem „hohen Freibetrag“ 2 Millionen Euro für Ledige und 4 Millionen für Verheiratete. Der damalige Plan sah zudem einen Stufentarif von 1 bis 2 Prozent vor.
„Deutschland. Alles ist drin“ ist der Titel des Grünen Wahlprogramms. Und das meinen die Grünen wörtlich: Ohne Steuererhöhungen und Vermögensteuer geht es für die Grünen im Jahr 2021 nicht. Ähnlich wie im Falle der SPD verbleiben auch die Grünen zum Punkt Vermögensteuer im Nebel und machen nur wenig konkrete Angaben zu ihrem Konzept.
- Vermögensteuer / Vermögensabgabe: Vermögensteuer
- Steuersatz: 1 Prozent jährlich
- Bemessungsgrundlage: unklar
- Freigrenze: 2 Millionen Euro pro Person
- Freibeträge: unklar, „Begünstigungen für Betriebsvermögen (...) im verfassungsrechtlich erlaubten und wirtschaftlich gebotenen Umfang“
- Sonstiges: Die Grünen planen Begünstigungen für Betriebsvermögen im „verfassungsrechtlich erlaubten und wirtschaftlich gebotenen Umfang“. Insbesondere für Familienunternehmen sowie Investitionsanreize solle es Lösungen geben. Bemerkenswert ist, dass die parteiinterne Bundesarbeitsgemeinschaft für Wirtschaft und Finanzen Ende 2020 ein Beschlusspapier veröffentlicht hat, in dem neben der Vermögensteuer auch eine zusätzliche Vermögensabgabe zur Bewältigung der pandemiebedingten Kosten beworben wird. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese zusätzliche Forderung durchsetzt.
Die Freien Demokraten gehen mit dem Motto „Nie gab es mehr zu tun“ ins Rennen. Statt einer Vermögensteuer plant die FDP eine Initiative für mehr Vermögensaufbau und Wachstum. Die FDP will sich für einen grundsätzlichen Richtungswechsel in der Steuerpolitik einsetzen – statt Steuererhöhungen planen die Freien Demokraten mit Entlastungen die Wirtschaftskraft in der Bundesrepublik anzukurbeln.
Wenig überraschend legt DIE LINKE das konkreteste Vermögensteuerkonzept vor. Dazu kommt eine einmalige Vermögensabgabe zur Bewältigung der Corona-Krise. Die Linkspartei plant aus der Steuerpolitik eine Umverteilungspolitik zu machen.
Vermögensteuer
Augen auf an der Wahlurne
Was außer der Vermögensteuer in den Programmen von Grün-Rot-Rot schlummert:
Mit der Vermögensteuer selbst ist es für die Parteien es möglichen Bündnisses aus Grünen, SPD und Linke nicht getan. Auch am Einkommensteuertarif soll fleißig gedreht werden:
Bündnis 90/ Die Grünen und die Linken planen die Kapitalertragsteuer abzuschaffen. Die würde alle Familienunternehmer in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft besonders hart treffen. Auf ihre Gewinnausschüttungen, die sie beispielsweise zur Zahlung der Vermögensteuer veranlassen, sind dann nicht mehr 25 Prozent Kapitalertragsteuer, sondern der persönliche Steuertarif (Vorschlag Die Linke) bzw. bis zu 30,384 Prozent (Anwendung Teileinkünfteverfahren, Vorschlag Bündnis 90 / Die Grünen) fällig.
Die letzte Erbschaftsteuerreform auf Druck des Bundesverfassungsgerichts ist noch keine fünf Jahre her, schon wollen die Vertreter von SPD, Grüne und Linke insbesondere im Bereich der Betriebsvermögen Verschärfungen herbeiführen. So plant die SPD im Bereich der Erbschaftsteuer eine „Mindestbesteuerung“ und die Abschaffung der „Überprivilegierung großer Betriebsvermögen“. Die SPD scheint darüber hinaus die Erbersatzsteuer vergessen zu haben, fordert sie doch auch eine „Mindestbesteuerung“ für Familienstiftungen. Im Programmentwurf von Bündnis 90 / Die Grünen findet sich (noch) keine Forderung zur Erbschaftsteuer. Das kann im Rahmen des Parteitages aber noch umschlagen – in den Änderungsvorschlägen aus der grünen Basis finden sich zahlreiche Ideen mit enormer Auswirkung. Von der Abschaffung aller Verschonungsregeln, die durch Stundungsregeln ersetzt werden sollen, über progressivere Tarifverläufe und die Abschaffung von Freibeträgen - es bleibt fast kein Stein auf dem anderen. Die Linke plant ebenfalls die Streichung aller Verschonungsregeln und Freibeträge für Betriebsvermögen.
Die SPD fordert die Beibehaltung des Solidaritätszuschlags in der aktuellen Ausgestaltung. Die SPD sieht damit ausschließlich Spitzenverdiener belastet die einen Beitrag „zu einem stabilen Gemeinwesen, das allen nutzt“ leisten. Grüne und Linke formulieren in ihren Programmentwürfen keine Forderungen zum Solidaritätszuschlag – damit aber auch keine Abschaffung. Ob der Solidaritätszuschlag in der derzeitigen Ausgestaltung verfassungskonform ist, ist umstritten. Es sind mehrere Klagen beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe anhängig.
Vermögensteuer trifft alle
Bündnis gegen die Vermögensteuer
Mehrere Verbände - darunter der Bund der Steuerzahler, DIE FAMILIENUNTERNEHMER und die Familienbetriebe Land und Forst - haben sich zu einem Bündnis gegen die Vermögensteuer zusammengeschlossen, denn sie trifft alle. Hier geht´s zum Bündnis.
In aller Kürze
10 schnelle Fakten zur Vermögensteuer
- Die Vermögensteuer kostete Frankreich pro Jahr 0,2 Prozent Wirtschaftswachstum – und wurde dort 2018 abgeschafft.
- Die Vermögensteuer ist eine Substanzsteuer – d.h. sie wird auch in Krisenzeiten und auch bei Verlusten eines Unternehmens erhoben.
- Die Vermögensteuer ist ein Auslaufmodell: In Europa erheben nur noch Norwegen, Spanien und die Schweiz eine Vermögensteuer.
- Einnahmen aus Vermögensteuer 1996: umgerechnet nur rund 4,62 Milliarden Euro.
- Bis zu 30 Prozent dieser Einnahmen wurden für den Erhebungsaufwand der Steuer verwendet.
- Das Vermögen von Familienunternehmern ist bis zu 65 Prozent in Betriebsvermögen gebunden.
- Zum Ausgleich der Nichterhebung der Vermögensteuer wurden 1998 die Grunderwerbsteuern sowie die Einnahmenbasis der Erbschaftsteuer massiv erhöht.
- Studien zeigen: : 1 Prozent Vermögensteuer bremst das BIP-Wachstum langfristig um 6 Prozent.
- Eine Vermögensteuer sorgt für weitere Eigenkapitelabschmelzung und damit zu einem Angriff auf die Krisenresistenz.
- Eine Schwächung der Eigenkapital-Basis führt unmittelbar auch zur Erhöhung des Insolvenzrisikos.
In den Medien
Vermögensteuerrechner
www.vermoegensteuerrechner.eu
Was bedeuten 1 Prozent Vermögensteuer für mein Unternehmen? Der Vermögensteuerrechner zeigt die Auswirkung auf Steuerbelastung und Investitionsverhalten. Der Rechner greift die vorliegenden Steuerkonzepte von Bündnis 90 / Die Grünen sowie SPD auf, wird durch Annahmen ergänzt und vermittelt so einen ersten Anhaltspunkt für die Belastung einer neuen Vermögensteuer.