29/2022 | Realitätscheck für SPD erforderlich: Statt alter Kamellen braucht es Vorschläge zur Haushaltskonsolidierung.
29/2022 | Realitätscheck für SPD erforderlich: Statt alter Kamellen braucht es Vorschläge zur Haushaltskonsolidierung.
Pünktlich zum Sommerloch haben insbesondere Politiker der SPD das alte Thema Vermögensteuer wieder aus der Mottenkiste hervorgeholt. Nach Ex-SPD MdB und Neu-DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi und SPD-Parteichefin Saskia Esken ergänzte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas das Umverteilungs-Trio der letzten Woche. Gemeinsam schlagen sie die Wiedererhebung der Vermögensteuer vor, um auf der Einnahmenseite noch mehr Steuern zu erheben, die dann auf der Ausgabenseite für weitere Entlastungspakete ausgegeben werden sollen. Und obendrauf wird bei der Gelegenheit auch noch die Schuldenbremse in Frage gestellt.
Zeit für einen Realitätscheck: Steuererhöhungen hat die Ampel im Koalitionsvertrag explizit ausgeschlossen, hierfür besteht also keinerlei Mehrheit in der Regierung. Für die Schuldenbremse liegt die Hürde sogar noch höher: Hier braucht es eine Zwei-Drittel-Mehrheit, also auch noch Stimmen der Union, die als Hüter der Schuldenbremse der SPD hier ganz sicher keine Amtshilfe leisten wird. Die Vorschläge des SPD-Trios halten also schon dem einfachsten Realitäts-Check nicht stand.
Was die Bürger und die Wirtschaft neben zielgerichteten Entlastungspaketen in der Krise vor allem brauchen: Politiker mit umsetzbaren, klugen und innovativen Vorschlägen. Was wäre es für eine Freunde, wenn die nächste Woche im Sommerloch von Vorschlägen zur Haushalskonsolidierung dominiert würde! Denn das sollte der Kern der Debatte sein: Unser Staat hat kein Einnahmen- sondern ein Ausgabenproblem, mit einzelnen Politikern die offenbar Gefallen daran finden immer mehr Steuergelder umzuverteilen um sich ihr Wählerklientel gewogen zu halten.