32/2022 | Kalte Progression: Staatlichen Übergewinn abschaffen

32/2022 | Kalte Progression: Staatlichen Übergewinn abschaffen

Die kalte Progression ist eine grundlegende Ungerechtigkeit. Soll den Arbeitnehmern mehr Netto vom Brutto bleiben, muss sich die Bundesregierung schnell auf eine entsprechende Anpassung der Steuertarife einigen.

Das Phänomen der kalten Progression ist eine grundlegende Ungerechtigkeit: Denn wenn Löhne und Gehälter kräftig steigen, haben die Arbeitnehmer aufgrund des Tarifverlaufs der Einkommensteuer relativ weniger netto von dem übrig, was als Einkommenszuwachs brutto attraktiv erscheint. Mit anderen Worten: Während die Arbeitnehmer also verhältnismäßig mehr Steuern zahlen müssen, profitiert der Staat auf der anderen Seite von höheren Einnahmen. So schadet die Inflation den Arbeitenden in Deutschland also doppelt, da sie nicht nur höhere Preise, sondern auch höhere Steuern und Abgaben schlucken müssen.

Soll den Arbeitnehmern also mehr Netto vom Brutto bleiben, muss sich die Bundesregierung schnell darauf einigen, die kalte Progression mit entsprechenden Steuertarifanpassungen zu bekämpfen. Finanzminister Christian Lindner hat dazu nun seinen Plan vorgestellt, mit dem er für eine breite Entlastung sorgen will. Dabei plant er die Eckwerte der Reichensteuer zu belassen, sodass vorwiegend die darunter liegenden Einkommensklassen profitieren würden. Umso unverständlicher ist, dass Familienministerin Lisa Paus von den Grünen die überfällige Abschaffung der kalten Progression blockieren will. Scheinbar missgönnt sie Millionen von arbeitenden Steuerzahlern die Entlastung und versucht sich mit Parolen des Klassenkampfes zu profilieren.

Angesichts der vielen neuen Belastungen, die gestemmt werden müssen, brauchen wir nun ein Signal an alle Arbeitenden, dass sich Leistung weiterhin lohnen kann. Deshalb sollte die Bundesregierung zeitnah eine nachhaltige Strategie gegen die kalte Progression verfolgen, etwa mit einem Steuertarif „auf Rädern“ der sich automatisch an die Inflation anpasst.


 
Partner
Logo Deutsche BankLogo KPMGLogo FBNLogo EFB

Die Stimme der Familienunternehmer