33/2022 | Die Gasumlage darf nicht zur Existenzbedrohung werden

33/2022 | Die Gasumlage darf nicht zur Existenzbedrohung werden

Die Gasumlage verursacht eine erhebliche Schwächung des gesamten Wirtschaftsstandorts Deutschland, denn die sehr hohen Strom- und Gaspreise belasten schon jetzt fast jedes Unternehmen, insbesondere den Mittelstand. Es braucht deshalb eine Härtefall-Klausel, damit einzelne Betriebe durch die hohen Kosten nicht in ihrer Existenz gefährdet werden

Nach Wochen der Spannung und der Diskussion herrscht nun erste Gewissheit: Der Gemeinschaftsverbund der Gasunternehmen, Trading Hub Europe, hat am Montag die Höhe der Gasumlage bekanntgegeben. Diese beläuft sich auf 2,419 Cent pro Kilowattstunde. Nach einer ersten Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) bedeutet das für die Industrie eine Mehrbelastung von 5,7 Milliarden Euro. Damit werden die Verbraucher für die mangelnde Vorsorge der Gasversorger (Hedging) selbst dann in die kollektive Haftung genommen, wenn sie sich über langfristige Festverträge abgesichert haben. Am stärksten betroffen werden die besonders energieintensiven Grundstoffproduzenten sein. Die Chemieindustrie, die Metallindustrie und die Verarbeiter von Glas, Keramik und Erden tragen dabei allein mehr als die Hälfte der Mehrkosten. Diese Umlage verursacht eine erhebliche Schwächung des gesamten Wirtschaftsstandorts Deutschland, denn die sehr hohen Strom- und Gaspreise belasten schon jetzt fast jedes Unternehmen, insbesondere auch die Kleinst- und Mittelstandsbetriebe, beispielsweise in der Lebensmittelerzeugung.
 Die Gasumlage muss deshalb um eine Härtefall-Klausel ergänzt werden, damit einzelne Betriebe durch die hohen Kosten nicht in ihrer Existenz gefährdet werden. Anhand eines Punktesystems sollen dabei Unternehmen fundiert darlegen müssen, dass der Kostenzuschlag der Gasumlage für sie nicht tragbar ist. So kann einer eventuellen Kettenreaktion von Insolvenzen präventiv entgegengewirkt werden. Die Bundesregierung muss jetzt die bestmögliche Unterstützung und Entlastungen für gefährdete Unternehmen in Deutschland in die Wege leiten. 


 
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