plus-MINT: Exzellente Entscheidung für Naturwissenschaften

plus-MINT: Exzellente Entscheidung für Naturwissenschaften

Louisenlund könnte auch der Drehort von "TKKG" oder "Hanni und Nanni" sein: Satt-grüne Alleen, sich durch die Parklandschaft schlängelnde Wege, geschäftig zum Unterricht laufende Schüler, ein Hund der einer Lehrerin zum Unterricht folgt und nicht zuletzt der Blick auf die friedlich im Sonnenlicht glitzernde Schlei – HIER möchte tatsächlich auch der größte Ex-Schul-Muffel noch mal 14 Jahre alt sein.

Ganz schön schön: Der Blick auf Louisenlund
Denn dieses Alter haben die meisten Schüler, die im Internat Louisenlund in diesem Jahr den bundesweit ersten plus-MINT-Zug, MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, besuchen. Die Idee dahinter: »Wenn ein Kind in Musik oder Sport begabt ist, gibt es in Deutschland bereits viele Angebote, aber wenn es um Naturwissenschaften geht, gab es bisher eine Lücke«, so Schulleiter Dr. Peter Rösner. Er hat sich schon lange der Talentförderung verschrieben und rannte mit seiner Idee bei DIE FAMILIENUNTERNEHMER offene Türen ein. Das Resultat: Seit 2016 unterstützt der Verband die Initiative. WIR FAMILIENUNTERNEHMER hat die Schüler einen Tag begleitet.
Schulleiter Dr. Peter Rösner

8:15 Uhr

Erste Doppelstunde: Englisch. Denn bei aller Förderung der plus-MINT-Fächer kommen die traditionellen Fächer nicht zu kurz. Schließlich ist das Ziel das Abitur. Trotzdem geht es nicht ganz wissenschaftsfrei zu. Dr. Janet Blankenburg, Koordinatorin des plus-MINT-Zuges, und ihre Kollegen geben sich Mühe, die Unterrichtsinhalte mit MINT-Themen zu verweben. So geht es an diesem Morgen um Erfinder wie Edison oder eine junge Forscherin, die aus Bananenschalen einen Kunststoff hergestellt hat und die Braille-Schrift. Wenn es nach Finja Becker (14) geht, ist das der richtige Weg:
„Dass in den meisten Fächern auch Naturwissenschaften Thema sind, gefällt mir sehr gut. Das habe ich früher vermisst.“
Schülerin Finja Becker
  Und der vollgepackte Stundenplan ist nicht vielleicht zu viel des Guten? Der Unterricht ist jetzt schon schwerer und umfangreicher geworden. Aber ich finde das gut. Früher ging es mir nicht schnell genug«, bemerkt Kurt-Johannes Michels (14), einer von zwei Schülern, die anders als die 14 Stipendiaten schon vorher reguläre Klassen in Louisenlund besuchten. Doch, wer jetzt denkt, die plus-MINT-Klasse setze sich aus sozial inkompatiblen Nerds und Hochbegabten zusammen, der täuscht sich.
Rege Mitarbeit schon in der ersten Stunde: Lehrerin Dr. Janet Blankenburg mit plus-MINT-Schülern
„Im Auswahlverfahren spielen neben Begabung, IQ, naturwissenschaftlichem Interesse und Kreativität auch soziale Gesichtspunkte eine wichtige Rolle. Die Schüler sollten in ihrem späteren Berufsleben leitende Positionen besetzen oder im Familienunternehmen die Nachfolge antreten – Eigenbrötler sind dafür nicht geeignet«, so Schulleiter Rösner im Interview, während die Schüler im zweiten Unterrichtsblock Mathe pauken. Und augenscheinlich haben Rösner und seine Kollegen einiges richtig gemacht: Die Schüler arbeiten konzentriert und motiviert. Man spürt einen gewissen Ehrgeiz und den Willen zum Wettbewerb, aber ohne Verbissenheit. Dafür mit Teamgeist.

Die Schüler sollten in ihrem späteren Berufsleben leitende Positionen besetzen oder im Familienunternehmen die Nachfolge antreten.

11:45 Uhr

Der ist dann auch in der nächsten Doppelstunde gefragt, in der die Jugendlichen in zwei Gruppen eingeteilt werden: Die einen haben Informatik, die anderen stellen ihre praktischen Fähigkeiten beim Technischen Hilfswerk unter Beweis, das in Louisenlund neben der Freiwilligen Feuerwehr einen Standort hat. 13:15 Uhr Schulschluss, Mittagessen, ab in den See? Zumindest die Schülerinnen Björk Lucas (13), Anne Studt (15) und Ksenia Krasikova (16) haben an diesem vollgepackten Dienstag noch nicht genug vom  Lernen: In ihrer Freizeit arbeiten sie an einem Zahnpasta-Experiment für die anstehende Researchers’ Night an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Dafür hantieren die Mädchen mit Bunsenbrenner und Reagenzgläsern im top ausgestatteten Chemie-Raum von Louisenlund, bevor sie ihren Mitschülern ans Wasser folgen.
Ksenia Krasikova, Anne Studt und Björk Lucas arbeiten konzentriert an ihrem Experiment
  Dorthin hat es den Rest der Klasse bereits zum Lernen und Quatschen an den Steg oder auf eines der internatseigenen Boote und Schiffe gezogen, wo Louisenlunder Schüler sich gerade zum jährlichen Schwimmen an das gegenüberliegende Ufer der Schlei versammeln.
Nach dem Unterricht treffen sich die Schüler gern auf den internatseigenen Booten

Zum Thema

Erzählen Sie den MINT-Top-Talenten von dieser bundesweit einmaligen Bildungsinitiative. Die talentiertesten Bewerberinnen und Bewerber erhalten das vierjährige plus-MINT Internatsstipendium. Gemeinsam mit Forschungseinrichtungen, Universitäten, Stiftungen und Unternehmen werden die jungen Menschen von der neunten Klasse bis zum Abitur nachhaltig und kontinuierlich begleitet. Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2017. Alle Infos zur Bewerbung finden Sie hier.

 
 
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