IV. Quartalsumfrage 2023
IV. Quartalsumfrage 2023
Lage verdüstert sich dramatisch
Die besorgniserregende Lage zeigt sich vor allem in deutlich zurückgeschraubten Investitionsplänen: Immer mehr Unternehmer lassen Vorsicht walten und halten sich mit Investitionen in ihr Unternehmen zurück. Nur noch 24 Prozent wollen ihr Unternehmen durch Investitionen erweitern. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung der Quartalszahlen (2010). Nicht einmal zur Hochzeit der Coronakrise (3. und 4. Quartal 2020) lag die Bereitschaft zu investieren (damals 27 Prozent) so niedrig wie jetzt.
Auch die Ersatzinvestitionen sind weiter rückläufig. Sie sinken auf den niedrigsten Wert seit der Pandemie. Gleichzeitig steigt enorm der Anteil der Unternehmer (von 34 auf 42 Prozent), die derzeit gar keine Investitionen mehr planen. Dies bedeutet aber auch: die Unternehmen zehren von der Substanz. Die derzeitige Auftragslage wirft ebenfalls dunkle Schatten voraus. So beurteilen die Unternehmen die Auftragslage mit der Note 3,2 und damit mit der zweitschlechtesten Note seit Beginn der Pandemie.
Als größtes Hemmnis für Investitionen nennen mehr als die Hälfte der Unternehmer (56 Prozent) den Aufwand für Bürokratie beziehungsweise Überregulierung. Immer mehr Unternehmer verunsichert die Unberechenbarkeit der Finanz- und Wirtschaftspolitik (Anstieg von 41 Prozent auf 45 Prozent.) Ebenfalls unter den Top 3 der Investitionshemmnisse sehen die Befragten den Fachkräftemangel, der unter den größten Sorgen nunmehr auf Platz 3 liegt.
Wenn auch der düstere Trend noch nicht auf dem Arbeitsmarkt angekommen ist, zeichnet sich die schlechte Lage bereits in den Beschäftigungsplänen der Unternehmen ab: Jeder fünfte Unternehmer will die Arbeitsplätze reduzieren. Dies ist der höchste Wert seit der Pandemie (1. Quartal 2020:21 Prozent).
An der Umfrage nahmen 877 Mitglieder von DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER teil.