Regionalkreis: Ulm/Neu-Ulm

Neues Gutachten von DIE JUNGEN UNTERNEHMER und DIE FAMILIENUNTERNEHMER zur Tragfähigkeit unserer Sozialversicherung

Thomas Hoppe: „Der Kipppunkt unseres Sozialsystems ist bald erreicht. Die Regierung muss handeln.“

Ein neues Gutachten im Auftrag von DIE JUNGEN UNTERNEHMER und DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. zeigt die dramatische Zukunft unseres Sozialstaats auf. Die Gutachter Prof. Dr. Christian Hagist und Prof. Dr. Stefan Fetzer verdeutlichen, dass Deutschland rasant auf einen Kipppunkt bei der gesetzlichen Rentenversicherung, der gesetzlichen Krankenversicherung und der sozialen Pflegeversicherung zurast. Dieser Kipppunkt wird den Gutachtern zufolge im Jahr 2030 erreicht sein. Ab diesem Punkt wird der Sozialstaat, wie wir ihn aktuell kennen, weder finanzierbar noch reformierbar sein! Die Kosten werden dann so erdrückend hoch sein, dass die junge Generation den Generationenvertrag wegen der steigenden Beitragssätze einseitig aufkündigen und sich entweder in Schwarzarbeit oder Auswanderung verabschieden wird.

Thomas Hoppe, Bundesvorsitzender des Wirtschaftsverbands DIE JUNGEN UNTERNEHMER:

„Die Bundesregierung muss noch diese Legislaturperiode notwendige Reformen in allen drei Versicherungszweigen einleiten. Anderenfalls wird sich die junge Generation einseitig aus dem Generationenvertrag verabschieden, wenn die Sozialbeiträge erst über 50 Prozent steigen. Dadurch wird auch die Sozialversicherung der heutigen Babyboomer-Generation nicht mehr finanzierbar sein und ihr Kollaps in erster Linie die Schwachen treffen. Ignoriert die Bundesregierung diesen Reformbedarf, sägt sie schon jetzt an dem Ast, auf dessen Tragkraft sich zig Millionen Versicherte in Deutschland verlassen.

Alle drei Versicherungszweige haben Reformen bitter nötig: Im Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung werden wir an einem längeren Arbeiten nicht vorbeikommen. Auch sollte das Rentenniveau nicht wie geplant bis zum Jahr 2045 stabilisiert werden. Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung ist der Wettbewerb der Krankenkassen und die Digitalisierung im Gesundheitsbereich zu forcieren. Hier schlummert ein riesiges Einsparpotential, denn kein anderer Bereich ließe sich mit seinem zentralisierten System und 72 Millionen Versicherten so einfach digitalisieren, wie der Gesundheitsbereich. Schließlich muss die soziale Pflegeversicherung durch Kapitaldeckung gesichert werden eine Teilkasko-Versicherung bleiben – eine Vollkaskoversicherung kann sich Deutschland schlichtweg nicht leisten.

Ohne Reformen wird unser Sozialstaat in der aktuellen Form kollabieren, denn Steuergelder zur vermeintlichen Rettung der Sozialsysteme stehen spätestens nach dem Warnschuss des Bundesverfassungsgerichts Ende letzten Jahres nicht unbegrenzt zur Verfügung.“

Das Gutachten „Mehr Nachhaltigkeit wagen – Die Tragfähigkeit der Sozialversicherung in Deutschland“ wurde im Auftrag von DIE JUNGEN UNTERNEHMER und DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. von Prof. Dr. Christian Hagist von der WHU – Otto Beisheim School of Management und Prof. Dr. Stefan Fetzer von der Hochschule Aalen erstellt und im Februar 2024 veröffentlicht.

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