Regionalkreis: Rhein-Main

FAMILIENUNTERNEHMER zu Habecks neuen Wohlstandsindikatoren

von Eben-Worlée: Die Ampel leistet zu wenig und kaschiert mit Nebelkerzen

Klima- und Wirtschaftsminister Robert Habeck will die Art, wie wir Wohlstand messen, radikal verändern. Künftig soll nicht nur das Wirtschaftswachstum als Wohlstandsindikator zählen, sondern insgesamt 34 Maßzahlen zu Rate gezogen werden. Sie sollen neben wirtschaftlichen auch individuelle Faktoren abbilden. So plant Habeck beispielsweise, auch die Nähe zu Bushaltestellen oder die Nitratbelastung im Wasser mit einzubeziehen.
 

Reinhold von Eben-Worlée, Präsident der Familienunternehmer: „Ich bin nicht überrascht, dass Herr Habeck jetzt neue Kriterien als Maßstab für Wohlstand einführen will. Seine verfehlte Energiepolitik trägt nicht gerade dazu bei, dass in Deutschland größere Mengen an Waren, Gütern und Dienstleistungen hergestellt werden. Im Gegenteil. Da ist es klug, schon jetzt den Maßstab zu verändern, an dem sich diese Regierung künftig messen lassen will.

Dass der Wohlstand der Menschen von mehr abhängt, als den wirtschaftlichen Rahmendaten, steht außer Frage. Auch innere Sicherheit, ein effizientes Rechtssystem und eine funktionierende, dem Bürger zugewandte öffentliche Verwaltung und ausgewogene Bildungschancen sind wesentliche Faktoren der Wohlstands-Neuvermessung. Nicht zu vergessen von einer leistungsfähigen Wirtschaft, die all dies finanziert, indem sie nachhaltig Arbeits- und Ausbildungsplätze schafft und damit in der Breite Haushaltseinkommen und Aufstiegschancen sichert. Allerdings leistet die Ampel gegenwärtig zu wenig, um all diese Bedingungen nachhaltig zu verbessern. Eher im Gegenteil: Hohe Energiepreise, eine fragwürdige, auf große Konzerne ausgerichtete Industriepolitik und eine schleppende Verwaltungsdigitalisierung belasten den Mittelstand und tragen zu einer Verlagerung ins Ausland bei.
 
Vielleicht wirft Robert Habeck mit seiner Idee ganz nebenbei aber auch Nebelkerzen, um von der sinkenden Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und stagnierenden Wachstumszahlen abzulenken. Dabei darf allerdings keinesfalls die Bedeutung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus dem Blick verloren werden: Als unbestechliches, objektives Maß repräsentiert es die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft und ist damit auch international vergleichbar. Für eine generationengerechte Politik der Zukunft ist natürlich nicht alleine auf das BIP zu blicken, sondern auch auf andere Faktoren – das BIP aber muss für die Wohlstandsvermessung ein wichtiger Bestandteil bleiben.“

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