Rückblicke
Wohltätigkeit dank Wohlstand – Christian Lindner spricht beim Kölner Polit-Talk über den Mut zur sozialen Marktwirtschaft und die Flüchtlingsproblematik.
Köln. Beim vierten Kölner Polit-Talk von DIE FAMILIENUNTERNEHMER kamen erneut zahlreiche Unternehmer aus der Region in der Deutschen Bank-Zentrale im Herzen Kölns zusammen. Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Christian Lindner zum Thema „Mehr Mut zur Sozialen Marktwirtschaft“. Der Bundesvorsitzende der FDP behandelte dabei auch hochaktuelle Themen, wie die Flüchtlingsproblematik und betonte, wie gut Deutschland auch dank seines Unternehmertums wirtschaftlich dastehe. Gleichzeitig mahnte er: „Diese Stärke ist keine Garantie für die Zukunft.“
Zu Beginn begrüßten Olaf Ziegs, Regionalvorstand von DIE FAMILIENUNTERNEHMER Nordrhein, Udo Wendt, Mitglied der Regionalleitung der Deutschen Bank und Dr. Hubertus Porschen, neugewählter Vorsitzender von DIE JUNGEN UNTERNEHMER die zahlreich erschienenen Gäste.
Lindner kam bei seinem Vortrag nicht sofort auf das titelgebende Thema „Soziale Marktwirtschaft“ zu sprechen: zu wichtig ist auch dem FDP-Vorsitzenden das Geschehen an den Grenzen Europas: Lindner griff damit das Thema Flüchtlingspolitik auf, das zuvor schon Udo Wendt kurz angeschnitten hatte. Die Gründe für die große Hilfsbereitschaft liegen laut Lindner auf der Hand: „Wer die Bilder sieht und nicht bewegt ist, hat kein Herz.“ Er lobte die große Solidarität im Land und betonte, dass nur eine wohlhabende Gesellschaft zu Gesten solcher Mitmenschlichkeit fähig sei. Lindner warnte allerdings auch vor den Folgen für die Gesellschaft, die momentan noch unterschätzt werden könnten: „Was passiert denn, wenn die Hoffnungen dieser Menschen nicht erfüllt werden?“ Weder der Arbeitsmarkt noch das Bildungssystem seien auf eine derart große Zahl an Flüchtlingen vorbereitet. Ein Problem, dem viele Mitglieder von DIE FAMILIENUNTERNEHMER in Ihrem Alltag als Führungskraft begegnen. Der FDP-Vorsitzende forderte daher neue Regelungen und in erster Linie einige Ad-hoc-Maßnahmen, die sich schnell und unbürokratisch umsetzen ließen. Anschließend nannte er dafür konkrete Beispiele, wie eine schnellere Integration qualifizierter Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt und einen Runden Tisch von Unternehmern und Politik. Und er gab ein klares Bekenntnis ab: „Jeder, der die objektive Wertordnung unserer Gesellschaft mit ihrem säkularem Recht akzeptiert, ist hier willkommen.“
Lindner stellte dann die Frage, wie Europa sich angesichts der aktuellen Herausforderungen zeige. Er äußerte sich besorgt über den antieuropäischen Kurs der Regierung in Großbritannien, sah die Linie der Bundesregierung aber kritisch: „Wir dürfen die Ideen von David Cameron nicht dämonisieren, sondern sollten die Bedenken ernst nehmen.“ Allgemein brauche Europa in großen strategischen Fragen mehr Einheit, denn nur daraus könne mehr Freiraum im Alltag wachsen.
Solidarisch kann aber nur sein, wer über eine Stärke verfügt. Lindner verwies darauf, dass es in Deutschland aktuell immer weniger Investitionen in Innovation und Wertsteigerung der Unternehmen im Land gebe. Eine Entwicklung, die sich auch im Arbeitsalltag von zahlreichen Familienunternehmern niederschlägt. Daran sei auch die Politik Schuld, die innenpolitische Perspektive und Prioritätensetzung müssten sich verändern. Um den Wohlstand Deutschlands auf Dauer halten zu können, sei es wichtig, die Grundlagen dieses Wohlstandes zu optimieren. „Die Industrie muss wieder investieren können“, forderte er.
Die anwesenden Mitglieder von DIE FAMILIENUNTERNEHMER zeigten sich sehr interessiert am Vortrag des FDP-Bundesvorsitzenden und bekamen auch im Anschluss Gelegenheit zahlreiche Fragen zu stellen. Dementsprechend zufrieden zeigte sich auch Olaf Ziegs: „Ich bin sehr froh, dass mit Christian Lindner erneut ein renommierter Politiker für das Projekt gewonnen werden konnte. Der Vortrag war sehr spannend und die Gäste rundum zufrieden, sodass ich die Veranstaltung als überaus gelungen bezeichnen kann.“
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