Rückblicke
Podiumsdiskussion „Kunst als Invest - taugt Kunst als Wertanlage?"
Eine Investition in Sachwerte gilt allgemein als gute Absicherung gegen Inflation – aber gilt das auch für Kunst? Ist Kunst mehr als Kultur - auch ein Vermögenswert?
Sicher ist, der Markt ist groß und schwer zu durchschauen: Zeitgenössische Kunst, Nachkriegswerke, die alten Meister, klassische Moderne – den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.
Doch lohnt das Investment wirklich? Und wenn ja, in wen oder was investiere ich?
Licht ins Dunkel brachte jetzt die Podiumsdiskussion „Kunst als Invest - Taugt Kunst als Wertanlage?“ von DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGFEN UNTERNEHMER vor mehr als 80 Gästen im Industrie-Club Düsseldorf.
Auf dem prominent besetzten Podium saßen Daniel von Schacky (Auktionshaus Grisebach), Alexander Sies (Galerie Sies + Höke, eine der wichtigsten Kunstadressen in Deutschland), Dr. Tayfun Belgin (Museumsdirektor, Osthaus Museum Hagen, das weltweit erste Museum für zeitgenössische Kunst), die Kunstberaterin Anna Deilmann (ART CONCEPTS) sowie die Kunstsammler Gil Bronner und Michael Zimmer. Sachkundig moderiert wurde die Diskussionsrunde von Stefan Kobel, der den Kunstmarkt seit 20 Jahren als Experte begleitet.
Nach einführenden Worten von Lothar Grünewald, der die Veranstaltung initiiert hat, ging es direkt zur Sache: Daniel von Schacky erklärte, dass Kunst als Invest attraktiv sei und hob dabei besonders die emotionale Komponente hervor. Kunstsammler Michael Zimmer pflichtete ihm bei und erklärte, dass er mit Immobilien handle, aber Kunst sammle.
Sammler Gil Bronner hob einen entscheidenden Vorteil von Kunstwerken gegenüber Immobilien als Wertanlage hervor. So habe man mit Kunstwerken keinen Ärger wie bisweilen mit Mietern, und auch der Renovierungsaufwand sei gering. Darüber hinaus gebe ein Kunstwerk einem auch persönlich etwas. Gleichwohl solle man Kunst nur aus Überzeugung kaufen.
Museumsdirektor Tayfun Belgin wies in diesem Zusammenhang auf die neutrale Stellung der Museen hin. „Aufgabe der Museen ist es, den Markt zu sondieren und vor allem auch, neue Künstler zu entdeckten und zu unterstützen“, erklärte Belgin. „Das belebt den Job und den Kunstmarkt“, betonte Belgin, machte aber deutlich, dass auch Museen Teil des Kunstmarktes seien.
Auf die Frage, ab welchem Budget es sich lohne, in Kunst zu investieren, riet Alexander Sies zum Erwerb der hochpreisigen Klassiker – damit gehe man auf Nummer sicher. Moderator Kobel gab zu bedenken, dass die Rendite in diesem Fall überschaubar sei. Dennoch: Junge Kunst zu kaufen, sei ein Risiko.
Einig waren sich die Podiumsteilnehmer in dem Punkt: Künstler zu sein ist ein schwieriges Geschäft. Erfolgreich seien sie nur dann, wenn sie über Jahrzehnte diszipliniert dranblieben. Kunstberaterin Anna Deilmann fügte hinzu, dass sie auch deshalb nur mit Künstlern zusammenarbeite, die sich weiterentwickeln, und empfahl allen Kunstsammlern, sich kompetent beraten zu lassen.
Fazit: Kunst als Invest lohnt sich vor allem, wenn man Spaß an Kunst hat. Umso besser, wenn sie dann auch noch im Wert steigt.
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