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Rückblicke

Bayerischer Familienunternehmer-Kongress 2023 »Familienunternehmen – Das Fundament der Wirtschaft«

Unter dem Motto »Familienunternehmen – Das Fundament der Wirtschaft« fand am 29. Juni 2023 der 12. Bayerische Familienunternehmerkongress in München statt. Die Location in diesem Jahr: Das »München Hoch5« über den Dächern der Stadt im Werksviertel-Mitte. Dort ist auf dem Gelände der ehemaligen Pfanni-Fabrik ein Stadtquartier mit Raum für nachhaltige Zukunftsprojekte entstanden. Über die Zukunft des Standorts Deutschland diskutierten auch die rund 200 Familienunternehmer gemeinsam mit Experten und den Spitzen der bayerischen Landespolitik.

Der Landesvorsitzende Luitpold Prinz von Bayern hob hervor, dass das Erfolgsmodell der Sozialen Marktwirtschaft bedroht sei. Hohe Steuern, schlechte Digitalinfrastruktur und stetig anwachsender Bürokratismus seien Treiber der Kapitalflucht ins Ausland: »Es wird zunehmend unattraktiver eine Nachfolge anzutreten oder ein Unternehmen zu gründen«, warnte Prinz Luitpold. Anstatt Wirtschaftskraft zu entfesseln, würden Verteilungsdebatten geführt, um die Folgen einer geldpolitisch angeheizten Inflation zu mildern. Zusätzliche Belastungen für die Betriebe, etwa durch Substanzsteuern, würden ins Spiel gebracht.

Auch die Vorsitzende des Regionalkreises München/Südbayern, Dr. Eva Vesterling, warnte vor Standortverschlechterungen. Sie legte den Schwerpunkt auf die Bekämpfung des Fachkräftemangels, für den auch eine Entbürokratisierung von Anerkennungsverfahren ausländischer Fach- und Arbeitskräfte notwendig sei.

Der ehemalige EZB-Chefvolkswirt Prof. Dr. Jürgen Stark kritisierte in seiner Keynote die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Stark zeigte auf, wie die EZB die Gefahren der Inflation lange Zeit ignorierte und unterschätzte. Die strukturellen Probleme Europas seien durch die Expansion der Geldmenge übertüncht worden. Nun sei ein schmerzhaftes Gegensteuern notwendig. Auf dem Panel diskutierte Stark mit dem Leiter der Steuerabteilung im Bundesfinanzministerium, Dr. Niels Weith, und Micha Weishaupt von der ASWR Steuerberatungsgesellschaft aus Regensburg.

Für den zweiten inhaltlichen Part widmete sich die Veranstaltung der Zukunft des Industriestandorts Bayern, wo im Oktober eine Landtagswahl ansteht. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) warb dafür, unnötige Vorgaben für Unternehmen herunterzufahren. Auf dem Podium diskutierte er mit Digitalministerin Judith Gerlach (CSU), dem Grünen-Fraktionsvorsitzenden Ludwig Hartmann sowie dem FDP-Landesvorsitzenden Martin Hagen. Aus der Praxis eines innovativen mittelständischen Industriebetriebes berichtete Christoph Lamberts, Geschäftsführer der Glasfabrik LAMBERTS.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nahm sich eine Stunde Zeit, um – digital zugeschaltet aus Nürnberg – auf die Sorgen der Familienunternehmer einzugehen. »Familienunternehmen, Mittelstand und Eigentum würden aktuell in Deutschland zu wenig respektiert«, so Söder. Den Ideen der CDU zur Erhöhung der Erbschaftsteuer für Betriebsvermögen erteilte er eine Absage. Das werde es mit der CSU nicht geben.

Im Rahmen des Galaabends wurden die Preise Bayerischer Familienunternehmer des Jahres sowie Bayerischer junger Unternehmer des Jahres verliehen, wobei in diesem Jahr gleich zwei Bayerische Familienunternehmer des Jahres ausgezeichnet wurden. Der erste ist Dr. Michael Proeller als Geschäftsführer der Erhard+Leimer GmbH, ein international führendes High-Tech-Unternehmen im Bereich der Automatisierungs- und Inspektionstechnik. Ebenfalls gewonnen hat die Horsch Maschinen GmbH. Hier nahm Frederic Horsch den Preis stellvertretend für die gesamte Familie entgegen. Als Bayerische junge Unternehmer des Jahres wurden Johanna Strunz und Dr. Alexander Strunz von der LAMILUX Heinrich Strunz Gruppe geehrt.

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