Rückblicke
Politisches Frühstück: #MehrMut in der Bildung
Wie steht es um die ökonomische Schulbildung in Bremen? Das wollten DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER im Rahmen ihrer Kampagne „Bremen #MehrMut“ zur Bürgerschaftswahl wissen.
Sie haben daher das Zentrum für ökomische Bildung (ZöBiS) beauftragt, die Bremer Schulbücher zu untersuchen. Die Ergebnisse stellte Prof. Dr. Hans Jürgen Schlösser am 25. April 2019 bei einem politischen Frühstück im Radisson Blu Hotel vor.
Gleich zu Beginn betonte der Bremer Regionalkreisvorsitzende Michael Kleine, wie wichtig Bildungspolitik für Unternehmer ist. „Wir Familienunternehmer bilden regelmäßig aus. Doch leider müssen wir oft feststellen, dass der Leistungsstand der Schulabsolventen nicht ausreichend ist. Viele von uns holen das mit betrieblicher Nachhilfe nach, doch das können nicht alle leisten.“
Prof. Dr. Hans Jürgen Schlösser, gemeinsam mit Dr. Michael Schuhen Autor der Schulbuchstudie, machte in seinem Vortrag klar: „Unternehmen kommen in den Schulbüchern kaum vor. Wenn doch, dann nur Großunternehmen. Kleinere und mittlere Betriebe hingegen überhaupt nicht.“ Im Vergleich mit den Büchern anderer Bundesländer sei in Bremen das Thema Selbstständigkeit unterrepräsentiert.
Das Wesen der Sozialen Marktwirtschaft werde oft nur verkürzt wiedergegeben und nicht an konkreten Politikbereichen verdeutlicht. Insbesondere die Globalisierung werde in der Tendenz einseitig negativ dargestellt, so Schlösser. „Die meisten Bücher suggerieren, dass die Welt ohne Globalisierung eine bessere wäre.“ Fächer wie Geografie oder Geschichte könnten keine ökonomische Grundbildung vermitteln, was auch nicht deren Auftrag sei. Als Ankerfach für Wirtschaftsthemen seien sie daher nicht geeignet.
In der Diskussion zeigten sich die Bürgerschaftsabgeordneten Birgit Bergmann (FDP) und Mustafa Güngör (SPD) einer stärkeren Verankerung ökonomischer Inhalte offen gegenüber. Bergmann wies daraufhin, dass dafür eine entsprechende Ausbildung der Lehrer zu erfolgen habe. Währenddessen betonte Güngör, dass Schulen ermutigt werden sollten, ihre Kooperationen mit Unternehmen noch mehr herauszustellen. Damit könne auch die duale Ausbildung gestärkt werden.
Matthias Möller, Schulleiter des Schulzentrums Walle und Mitglied des Kompetenzteams um den CDU-Spitzenkandidaten Carsten Meyer-Heder, sprach sich für eine Überprüfung der Lehrpläne aus. Auch mit seinem Plädoyer, mehr Eigenverantwortung bei Schülern zu wecken, stieß er unter den Anwesenden auf offene Ohren.
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