Rückblicke
Familienunternehmer für die nächste Generation
Hannover, 02. September 2016 | Wir sind die Wirtschaft – mit dieser Aussage begann der Politische Sommerabend des Verbandes DIE FAMILIENUNTERNEHMER am 30. August im Innenhof des Landesmuseums in Hannover mit zahlreichen Unternehmern und Spitzenvertretern des Landtags.
Was Ulrich Herfurth, Landesvorsitzender des Verbandes, damit meint: „In Deutschland erwirtschaften 180.000 Familienunternehmen mehr als die Hälfte des Bruttosozialprodukts, beschäftigen mehr als 60 % der Mitarbeiter mit sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen und bieten mehr als 90 % der Ausbildungsplätze. Außerdem haben praktisch nur Familienunternehmen Flüchtligen einen Arbeitsplatz verschafft“ stellte Herfurth heraus.
Die Familienunternehmer sehen aber vor dem Hintergrund ihrer oft internationalen Geschäftstätigkeit viele Herausforderungen für die Zukunft des Landes: weltweiter Wettbewerb durch Globalisierung und Digitalisierung, die demografische Entwicklung in den Industrieländern und den Stand Europas als Modell für Frieden und Freiheit.
„Wir sehen uns in der Verantwortung für die nächste Generation“ betonte Herfurth vor den Unternehmern, Politikern und Gästen aus Verbänden und Institutionen in Niedersachsen.
Als Exportland braucht Deutschland einen fairen und transparenten Wettbewerb und Freihandel, ein flexibles Europa ohne zunehmende Umverteilung und ein demografisch tragfähiges Versorgungs- und Rentenkonzept. Deutschland muss in Digitalisierung investieren, sowohl in Infrastruktur als auch in Wissen. Zukunftsfähige und sozial sichere Arbeit muss flexibler werden und darf nicht an starren Modellen aus dem Industriezeitalter festhalten. Bildung ist unser wichtigster Rohstoff und muss auf allen Ebenen gefördert werden, insbesondere in den MINT Fächern, in IT-Berufen und im Verständnis für Wirtschaft.
Der Präsident von DIE FAMILIENUNTERNHMER in Deutschland, der Krefelder Maschinenbauunternehmer Lutz Goebel, betonte in seiner Rede, dass die Politik in vielen Bereichen Familienunternehmen nicht im notwendigen Umfang unterstützt. Gerade zur Erbschaftsteuer schien es nach langen und schwierigen Diskussionen zu einer halbwegs vertretbaren Lösung zu kommen, die allerdings die meisten Unternehmen schlechter stellt als bisher – nun aber haben die Länder sogar diesen Gesetzesvorschlag blockiert und sorgen für weiter Verunsicherung.
Ministerpräsident Stephan Weil betonte die Bedeutung von Familienunternehmen, gerade auch weil Niedersachsen mit einigen sehr großen Industrieunternehmen besetzt ist. Die vielschichtige Struktur und die Verwurzelung der Unternehmen im Land sei ein wichtiger Faktor für zukunftsfähige Arbeitsplätze, Beschäftigung und soziale Sicherung. Die Landesregierung setze daher große Priorität auf die Schaffung guter und nachhaltiger Rahmenbedingungen für mittelständische Unternehmen durch unternehmensnahe Verwaltung, funktionelle Infrastruktur und passgenaue Bildungsangebote.
Bildung ist auch für Dr. Gabriele Andretta, Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags und Bildungsexpertin der SPD-Fraktion, der wichtigste Zukunftsfaktor. Die Förderung von Hochschulen habe hohen Stellenwert und das Duale System in Ausbildung und Studium in Deutschland sei weltweit Vorbild. Die Bildung müsse aber bereits sehr früh und insbesondere in den Schulen gefördert werden. „Das von den Familienunternehmern gemeinsam mit anderen Initiatoren geförderte Programm business4school ist eine erfolgreiche und richtige Ergänzung zum Unterricht. Das Modell aus Göttingen sollte möglichst in ganz Niedersachsen Schule machen.“ so das Plädoyer der Vizepräsidentin.
Der Politische Sommerabend war eine neue Veranstaltung dieses Formats von DIE FAMILIENUNTERNEHMER in Niedersachsen. Im Anschluss an die Reden fanden sich zahlreiche Gelegenheiten zum persönlichen Gedankenaustausch zwischen Unternehmern und Abgeordneten.
Die Pressemitteilung in ihrer vollen Länge haben wir für Sie nachfolgend als Download bereitgestellt.
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