DIE FAMILIENUNTERNEHMER in Thüringen zum INSM-Bildungsmonitor
Landesvorsitzende Colette Boos-John: „Es gibt noch Luft nach oben.“
Heute erscheint der diesjährige INSM-Bildungsmonitor. Die thüringischen Familienunternehmer loben, dass das Land erneut eine Spitzenplatzierung erreichen konnte, sehen aber insbesondere bei der digitalen Bildung und der Bindung von Hochschulabsolventen noch großen Verbesserungsbedarf.
Die Landesvorsitzende der Familienunternehmer in Thüringen, Colette Boos-John: „Es ist sehr lobenswert, dass Thüringen erneut einen Platz auf dem Siegertreppchen errungen hat, insbesondere im Bereich der Digitalisierung besteht aber noch Verbesserungsbedarf. Die digitale Ausstattung ist in den meisten Schulen weiterhin Rückständig und es werden zu wenig digitale Unterrichtsmethoden genutzt. Auch fehlt in Thüringen bis heute ein dringend benötigtes Pflichtfach Informatik und das Schulfach Wirtschaft muss wieder aufgewertet werden. Sonst werden die Schüler nicht ausreichend auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorbereitet. Folglich überrascht es nicht, dass die Ausbildungsquote bei IT-Berufen hierzulande besonders niedrig ist.
Thüringen hat eine besonders hohe Zahl an Hochschulabsolventen. Laut einer Studie des ifo-Instituts gelingt es aber nicht diese auch im Land zu halten – etwa die Hälfte von ihnen plant Thüringen nach dem Abschluss wieder zu verlassen. Das ist ein unglaublicher Brain-Drain, den wir uns insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels nicht erlauben können. Die Landesregierung muss unbedingt attraktive Bedingungen schaffen, um die jungen Menschen vor Ort zu halten. Dazu gehören neben einer guten staatlichen Infrastruktur auch eine geringere Steuerbelastung oder eine moderne und digitale Verwaltung.
Vor allem aufgrund von Studien- und Ausbildungsabbrüchen haben fast zehn Prozent der jugendlichen in Thüringen keine Erstausbildung. Hier geht viel Potential verloren, was durch eine Stärkung der beruflichen Ausbildung verhindert werden könnte. Darüber diskutieren wir auch am 8. November gemeinsam mit der IHK Erfurt und Bildungsminister Helmut Holter beim Bildungspolitischen Abend.“