Exklusive Umfrage zur wirtschaftlichen Stimmung in Thüringen
Eine exklusive INSA-Umfrage der Familienunternehmer in Thüringen zeigt, dass sich für 50 Prozent der befragten Thüringer die wirtschaftliche Situation in den letzten vier Jahren verschlechtert hat. Nur neun Prozent sehen eine Verbesserung und 36 Prozent eine Stagnation. 73 Prozent der Befragten wünschen sich Neuansiedlungen auch größerer Unternehmen während nur 11 Prozent dies nicht begrüßen. 45 Prozent sehen Thüringen als schlechten oder eher schlechten Ort, um eine junge Familie aufzubauen und 41 Prozent hingegen als guten oder sehr guten.
Die Landesvorsitzende der Familienunternehmer Colette Boos-John: „Wenn sich die wirtschaftliche Situation für die Hälfte der Thüringer verschlechtert und nur für weniger als zehn Prozent verbessert, dann sind das erschreckende Zahlen für unseren Standort. Der Grund dafür sind nicht nur externe Krisen wie die Coronapandemie oder der Krieg in der Ukraine, sondern auch die unzureichende Wirtschaftspolitik der rotrotgrünen Regierung. Angesichts der hohen Energiekosten und trüben Konjunkturaussichten müsste jetzt alles unternommen werden, um Thüringen zumindest in allen anderen Bereichen deutlich attraktiver zu machen. Echte Initiativen, beispielsweise beim Bürokratieabbau oder zur Schließung der Fachkräftelücke, sind aber leider nicht zu erkennen.
Über 70 Prozent der Thüringer äußern den Wunsch, dass sich mehr Unternehmen bei uns in der Region ansiedeln. Auch das ist eine klare Aufforderung an die Landesregierung, attraktivere Rahmenbedingungen zu schaffen. Jetzt mit teuren Subventionen internationale Großkonzerne anzulocken wäre hingegen der falsche Weg. Hier haben wir in der Vergangenheit oft gesehen, dass diese schnell wieder abwandern, sobald der Subventionstopf leer ist. Nur eine gut ausgebaute Infrastruktur, eine schnelle und serviceorientierte Verwaltung sowie ausreichend Fachkräfte, sorgen für dauerhafte und nachhaltige Ansiedlungen.
Das würde Thüringen auch für junge Familien wieder attraktiver machen. Wenn die Hälfte der Menschen unser Land nicht als eine attraktive Heimat ansieht, dann droht uns eine große Abwanderung von jungen und motivierten Fach- und Arbeitskräften. Im universitären Bereich sehen wir bereits, dass viele Studenten Thüringen nach ihrem Abschluss wieder verlassen. Die Zahlen zeigen insgesamt, dass auf die Politik noch große Aufgaben warten, wenn Thüringen auch in Zukunft ein starker Wirtschaftsstandort bleiben soll.“
Die Umfrage wurde telefonisch und online im Zeitraum vom 30. Oktober bis zum 7. November 2023 unter 1.000 Thüringern ab 18 Jahren von INSA-Consulere im Auftrag von DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V. durchgeführt.
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Umsatz in Höhe von 1.700 Milliarden Euro. Der Landesbereich gliedert sich in zwei Regionalkreise und wird geleitet von Colette Boos-John, Geschäftsführerin der Bauer Bauunternehmen GmbH in vierter Generation. Das Unternehmen hat drei Standorte in Thüringen und ist auf Straßen-, Hoch- und Tiefbau sowie die Einzelfertigung von Baustellen spezialisiert. Die Bauer Bauunternehmen GmbH beschäftigt über 300 Mitarbeiter und erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von 50 Mio. Euro mit mehreren Unternehmensteilen.